Reisebericht Iceland Grand Slam August 2023


Unsere unvergessliche Fischerreise zum Fliegenfischen in Island im August 2023: Ein Rückblick

Nach einer erfolgreichen Fischerreise im Jahr 2022 stand für uns fest, dass wir auch im Jahr 2023 wieder nach Island reisen würden, um die faszinierende Welt des Fliegenfischens auf Salmoniden und die atemberaubende Natur zu erleben. In diesem kurzen Bericht möchten wir unsere Erlebnisse teilen, die unsere Erwartungen erneut übertroffen haben.

Nach gewohntermaßen unkomplizierter Anreise mit Übernachtung in Reykjavik starteten wir in unser Islanderlebnis mit den legendären Zimtschnecken der Bäckerei Braud & Co. kurz bevor uns die zuverlässig eintreffenden Großraumtaxis zum Domestic Airport brachten. Einen kurzen Inlandsflug später Akureyri traf sich die gut gemischte Gruppe aus zehn passionierten Fliegenfischern, mit und ohne Islanderfahrungen, dann erstmals in voller Mannstärke auf einem Supermarktparkplatz. Wir deckten uns mit allem Notwendigen für unsere Selbstverpflegerlodge ein, um uns auf das Fliegenfischen an den Flüssen Laxá, Reykjadalsá und Litláa vorzubereiten. Mit randvoll beladenen Einkaufswägen sorgten Marc und ich kurz für einen Stau an der Kasse aber spätestens beim Beladen unserer Mietwägen wurde jedem Teilnehmer dieser Fischerreise klar, dass wir keinen Hunger leiden würden. Und um es gleich vorwegzunehmen, ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher ob die große Nachfrage nach den begleiteten Islandreisen von pukka destinations an der guten Fischerei oder nicht doch einfach am kulinarischen Erlebniswert, den Marc unter nicht immer einfachen Bedingungen täglich kreiert, festzumachen ist.

Nach kurzer Anfahrt mit Islands spektakulären Aussichten auf Meer und Berge bezogen wir dann unsere Lodge. Es folgte ein kurzes Briefing mit Einweisung in die rotierend zu befischenden Beats und wenig später verteilten wir uns in Zweier- und Dreier-Teams über das Revier Laxá í Adaldal. Aufgrund der zuletzt sehr warmen Witterung machte uns die an der Laxá mit fortschreitender Saison nicht untypische Algenblüte die Fischerei nicht leicht. Und obwohl am Abend allen klar geworden war, dass auch in diesem Jahr und an diesen legendären Spots die wilden großen „Eiszeit“-Forellen nur mit Ausdauer und Geschick zu überlisten sind, gaben doch die ersten Fänge und kurzen Drill-Kontakte Hoffnung auf eindrucksvolle Erlebnisse in den nächsten Sessions. Die folgenden Tage vergingen tatsächlich wie im Fluge. Die Anpassung an die ganz unterschiedlichen Strecken der Laxá mit schnellem Weißwasser, Stillwasser-ähnlichen breiten Aufweitungen, breiten Rieselstrecken oder auch engen und tiefen Känalen zwischen den Inseln gelang immer besser, so dass gute Fische gefangen wurden. Trotz der Schwebealgen wurde das Fliegenfischen mit der Nymphe in den tiefen Zügen mit kampfstarken Forellen belohnt. Trocken fingen wir sowohl mit bewegten Reizmustern/„Skatern“ (in Phasen mit fehlender Oberflächenaktivität), wie auch mit klassischen Trockenfliegenmustern beim gezielten Anwerfen der steigenden Fische.

In der zweiten Hälfte der Woche galt unser Hauptaugenmerk der Reykjadalsá, deren Pools und Züge ebenfalls in kurzer Autofahrt von der Lodge aus zu erreichen waren. Die fehlenden Niederschläge hatten zu einem ungewöhnlich niedrigen Wasserstand geführt. Der kleinere Fluss (Zufluss der Laxá) war bei solch niedrigem Wasser nun ganz vorsichtig stromauf zu fischen und es galt an jedem Fleck mit etwas tieferen Wasser die potentiellen Standorte abzusuchen. Wie schon im Vorjahr waren Sternstunden zu erleben. Die wunderschönen Bachforellen mit ihren blau schimmernden Kiemendeckeln nahmen aggressiv die Trockenfliege. Zur Belohnung gab es reife Blaubeeren z.B. an den steilen Hängen des Canyons zu pflücken. Versagt blieb uns in 2023 leider der Fang von Lachsen, die uns im Vorjahr noch als unverhoffte kapitale Beifänge auf die Forellenköder eingestiegen waren.

Viel zu rasch kam der Abschied von vieren unserer Teilnehmer, die die Heimreise antraten, während der Rest der Truppe Whalewatching,  Fish&Chips und den Besuch des originellen lokalen Angelshops auf einem Ausflug nach Húsavik genossen. Am Folgetag vollzogen wir einen entspannten Umzug an den letzten Zielfluss unserer Fischerreise, die Litláa. Und dort waren uns die Elfen und Trolle der Insel offensichtlich besonders gnädig gestimmt. Wir erlebten in der großartigen Natur am Fluss und am Quellsee Skjálftavatn eine grandiose Fischerei mit bemerkenswert wenig Wind, der sonst so oft und so heftig von der nahen See herüberpfeift. Robben, Eistaucher, Schwäne und unzählige andere Vögel, ein Nerz und die obligatorischen Schafe rundeten das Panorama romantisch ab. Selbst die neugierigen Islandpferde, die im Vorjahr einen der Mietwagen gründlich demoliert hatten, zeigten sich von Ihrer besten Seite (wir hatten mit Hilfe der Flussmanager Vorsorge getroffen).

Wir fingen tolle Forellen und kampfstarke Saiblinge nicht nur auf Streamer, sondern ebenfalls mit der trockenen Fliege (insbesondere die „Pavianfliege“ wurde gerne genommen) und mit Nymphe. Auch ortständige nicht anadrome Saiblinge konnten gelandet und in voller Farbenpracht abgelichtet werden. Wieder zeigten sich auch die ganz kapitalen Fische, die in diesem Wasser leben, auch wenn erneut keines dieser Monster gelandet werden konnte. Zweifellos ist die Litláa nicht einfach zu befischen aber einer der Flüsse entsprungen aus den kühnsten Träumen eines Fliegenfischers. Zumindest in meinem Kopf spuckt die Magie dieses Ortes dauerhaft, so dass ich sicher bin sagen zu können: „We´ll be back…“!

Abschließend gilt wie immer mein Dank zunächst der sensationell harmonierenden Gruppe von Fischern, dann meinem Freund Marc (Küchenchef, Gruppenleiter und Guide bei pukka destinations und Flyfishing Switzerland) sowie Carsten, ohne den keine dieser Reisen so stattfinden könnte.

Für Rückfragen und Reservierungen für 2024 stehen Marc, Carsten und ich gerne jederzeit zur Verfügung.

Christoph Zimmermann

Gruppenleiter und Guide bei pukka destinations, Schlaufendoktor

 

Fotos der Fischerreise: